FELLINI’S «TOTALE LIEBE»

17

Dezember

2015

Altes Tramdepot Burgernziel
von CHARLES LEWINSKY, nach einer Idee von VOR ORT Koproduktion: SCHLACHTHAUS THEATER BERN Premiere: Do. 11. Juni 2015 20.30 Uhr Eine für Bern einzigartige Fassade, die wie ein Fremdkörper an vergangene Zeiten erinnert, ist Kulisse und Spielort der neusten VOR ORT Inszenierung. Kurz bevor das Berner Stimmvolk darüber entscheidet, ob die mehr als 100jährigen Tramdepot Hallen am Burgernziel abgebrochen werden, bespielt die Gruppe das Gebäude und das umliegende Gelände ein voraussichtlich letztes Mal. Das Tramdepot wird zum fiktiven Filmstudio über dem, wie in Federico Fellini’s «Orchesterprobe», bedrohlich die Abrissbirne schwebt. Den Stoff zu Fellini’s „Totale Liebe“ liefert eine unfassbare Verknüpfung von historischen Begebenheiten des letzten Jahrhunderts. 1936 lernt die junge tschechische Schauspielerin und Filmdiva Lída Baarová in Babelsberg Joseph Goebbels kennen und wird die heimliche Geliebte des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda. Im Vorfeld des Anschlusses des Sudetenlandes an das deutsche Reich, wird die Affäre bald zum Zankapfel im Zentrum der Macht und Hitler höchstpersönlich verbietet Goebbels in einer Krisensitzung auf dem Obersalzberg, bei der neben Magda Goebbels auch die gesamte NS-Elite anwesend ist, die staatszersetzende Liaison. Baarovà erhält daraufhin Spielverbot und ein Verbot der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und darf zunächst Deutschland nicht verlassen. Danach folgt eine jahrelange Odyssee über die Tschechei, Italien und Argentinien bis hin zu einem 18 monatigen Gefängnissaufenthalt wegen Kollaborationsverdachts. 1953 taucht die vom Schicksal gezeichnete Schauspielerin im Film "I Vitelloni" von Federico Fellini wieder auf. Das Stigma der Affäre mit Goebbels wird sie aber bis zu Ihrem Lebensende nicht mehr los. In Zusammenarbeit mit Charles Lewinsky entwickelte VOR ORT ein Theaterstück über diese Begebenheiten. Darin inszeniert Federico Fellini in seinem Spielfilm «Totale Liebe» seine phantastische Version dieser Liebes- und Leidensgeschichte, wobei die ausgedienten Tramdepot Hallen zu einer Berner cinecittà werden. Das Publikum ist bei den Dreharbeiten mitten drin und erlebt neben der Geschichte, die gedreht wird, auf einer zweiten Handlungsebene den Regisseur, die SchauspielerInnen, den Aufnahmeleiter, die Kameraleute und den Produzenten am Set hautnah mit... Inszenierung: Jonathan Loosli. Künstlerische Leitung / Spiel: Sonja Riesen, Dominique Jann, Mathis Künzler. Spiel: Eleni Haupt, Ursula Stäubli, Rico Grandjean, Dominik Gysin, Giulin Stäubli, Musik: Moritz Alfons. Bühne, Kostüm: Romy Springsguth. Maske: Arta Sahiti. Assistenz, Abendspielleitung: Johannes Frei. Technik: Matthias Keller. Fotos: Manuel Zingg. Grafik: Roller Zenger. Produktionsleitung: Michael Röhrenbach. Koproduktion: Schlachthaus Theater Bern Mit der freundlichen Unterstützung von: Stadt Bern, Kanton Bern, Burgergemeinde Bern, Migros Kulturprozent, Tojo Theater Bern. Artwork: ROLLER ZENGER & MANUEL ZINGG (zvg) Fotos: LUCA CHRISTEN Maske: ARTA SAHITI